PSI-Theorie
Die Persönlichkeits-System-Interaktionstheorie (PSI) nach Prof. Dr. Julius Kuhl (Lehrstuhl für Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung an der Universität Osnabrück, inzwischen emeritiert) ist die derzeit umfassendste und aussagekräftigste Persönlichkeitstheorie. Sie integriert und erweitert die verschiedenen Persönlichkeitstheorien auf der Grundlage der Motivations- und Persönlichkeitspsychologie sowie der Neurowissenschaften. Das Wissen der PSI-Theorie eignet sich in besonderem Maße dazu, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse zu analysieren und zu unterstützen.
Die PSI-Theorie liefert ein umfassendes Verständnis von Persönlichkeit, das von elementaren Ebenen über Motivation, Bewältigungsverhalten bis hin zu Selbststeuerungskompetenzen zahllose Facetten menschlichen Verhaltens und Erlebens und ihr Zusammenwirken beschreibt.
Die PSI-Theorie unterscheidet sieben Ebenen der Persönlichkeit sowie vier neuropsychologische Makrosysteme der Persönlichkeit, deren Zusammenspiel sowohl situatives Verhalten als auch persönliche Unterschiede verstehbar macht.
Die sieben Ebenen
- Automatische Steuerung (Lernen)
- Temperament (Aktivierung und Erregung)
- Affekt und Anreizmotivation
- Progression und Regression
- Motive (Energie und Kraft für Ziele und Handeln)
- Kognition (Denken vs. Fühlen)
- Bewusstsein und Wille (Selbstkontrolle, Selbstregulation und Volition)
Makrosysteme
- Intentionsgedächtnis (IG): Aufrechterhaltung von Absichten, Abschirmung, Planen, sequenziell-analytische Aufmerksamkeit
- Extensionsgedächtnis (EG): Kohärentes Kontext- und Selbstwissen, kongruenzbetonte, parallel-holistische Aufmerksamkeit
- Objekterkennung (OES): Inkongruenzbetonte Aufmerksamkeit oder Fehlerzoom
- Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS): Intuitive Verhaltensroutinen, Handlungsausführung, Genuss, Freude, räumliche Vorstellung
Die PSI-Theorie finden Sie detailliert erklärt auf der Website „PSI Institut Austria“ als PDF-Datei.
Einen kurzen Überblick finden Sie in der Wikipedia: PSI-Theorie (Kuhl).